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Die zwei Ehemänner

Wenn der Samengrundsatz erst einmal verstanden ist, kann die volle Kraft des Evangeliums, wie es von Paulus in Römer 7,1-4 dargestellt wird, deutlicher gesehen und besser gewürdigt werden. In diesen Versen lenkt Paulus unsere Aufmerksamkeit auf die menschliche Ehe als eine von Gott gegebene Veranschaulichung für die Vereinigung, die zuerst zwischen Satan und dem Menschen und dann zwischen Christus und dem Christen eingegangen wird. Dieselben Gesetze und Absichten, die die eine Ehe regieren, gelten auch für die andere. Dies ist ganz einfach deshalb zu erwarten, weil Gott die Ehe, so wie sie auf dieser Erde geschlossen und geführt wird, als eine Veranschaulichung für die geistliche Vereinigung von Gott und seinen Geschöpfen gab.1

Die Vereinigung von zwei verschiedenen Wesen in der Ehe, nämlich von Mann und Frau, ist etwas, was offensichtlich nur auf dieser Erde existiert; es wurde in Eden eingeführt, um einem besonderen Bedürfnis abzuhelfen, das durch die Rebellion Satans entstanden war. Diese Empörung war und ist gegen das Geheimnis Gottes gerichtet, gegen die wunderbare Vereinigung zwischen Gott und seinen Untertanen, die dazu führte, dass Christus in sich selbst aus den Zweien einen neuen Menschen machte.

Demnach ist das Bild der Ehe, das Paulus zur Veranschaulichung der Evangeliumswahrheit benutzte, sehr passend. Durch diese Veranschaulichung wird der Samengrundsatz in der Schrift am wirkungsvollsten gelehrt.

»Wisst ihr nicht, liebe Brüder — denn ich rede mit denen, die das Gesetz kennen —, dass das Gesetz nur herrscht über den Menschen, solange er lebt? Denn eine Frau ist an ihren Mann gebunden durch das Gesetz, solange der Mann lebt; wenn aber der Mann stirbt, so ist sie frei von dem Gesetz, das sie an den Mann bindet. Wenn sie nun bei einem andern Mann ist, solange ihr Mann lebt, wird sie eine Ehebrecherin genannt; wenn aber ihr Mann stirbt, ist sie frei vom Gesetz, so dass sie nicht eine Ehebrecherin ist, wenn sie einen andern Mann nimmt.« Römer 7,1-3.

Hier wird eine ganz gewöhnliche Situation aufgezeigt. Eine Frau sieht sich durch die Ehegesetze an einen Mann gebunden, der absolut kein guter Partner für sie ist. Er ist hart und selbstsüchtig, ohne Mitgefühl, beleidigend und grausam; jeder Tag des Zusammenlebens mit ihm zehrt ihre Lebenskräfte mehr auf. Alle Freude ist aus ihrem Leben gewichen, und sie sehnt sich nach Erlösung aus dieser schrecklichen Situation. Dann begegnet sie einem anderen Mann, der in jeder Hinsicht das Gegenteil von ihrem Ehemann ist. Er ist höflich, freundlich, liebevoll, hilfreich und mitfühlend. Sie weiß, dass sie ein gesegnetes und längeres Leben hätte, wenn sie mit ihm leben könnte.

Aber das Gesetz verbietet jede Vereinigung mit dem neuen, besseren Mann, solange der alte Ehemann lebt. Sein Tod ist erforderlich, was allerdings nicht nur durch ein physisches Sterben, sondern auch durch andere Umstände erfüllt wird. Das muss so sein, denn in dem geistlichen Gegenstück, das dem physischen Gleichnis genau entsprechen muss, ist der alte Ehemann, nämlich Satan, nicht buchstäblich tot, wenn wir mit Christus verheiratet werden. Er ist in einem anderen Sinn tot. Wenn der Gläubige warten müsste, bis Satan buchstäblich tot ist, dann könnte er erst am Ende der Tausend Jahre mit Christus verheiratet werden, wenn Satan in dem feurigen Pfuhl umkommt. Das würde bedeuten, dass es bis zu diesem Zeitpunkt keine Wiedergeburt geben könnte und dass somit auch keine Tauglichkeit für den Himmel entwickelt werden könnte. Diejenigen, die so heftig darauf bestehen, dass nur der physische Tod einen Ehepartner frei macht, wieder zu heiraten, übersehen diese Grundsätze. Würden sie richtig erkannt werden, dann würden die Probleme in Bezug auf Scheidung und Wiederverheiratung verschwinden.

Erst wenn diese Bedingung des Todes erfüllt ist, kann die Frau mit dem neuen Mann leben, so sehr sie sich das vorher auch wünschen mag. Dasselbe Gesetz, das zuvor jede Beziehung mit dem neuen Mann verdammte, wird nun die Vereinigung gutheißen. Man beachte, dass hier keine Veränderung des Gesetzes stattfindet. Was sich ändert, ist die Situation der Frau. Eine Änderung des Gesetzes kann das Problem keineswegs lösen. Viele religiöse Menschen unserer Zeit meinen, dass das die Lösung sei. Doch damit sind sie wie ein Mensch, der sich an einem sehr heißen Tag dadurch Erleichterung verschaffen will, dass er das Thermometer zerschlägt. Keineswegs ändert dies etwas an der drückenden Hitze.

Nichts wird in der Veranschaulichung aus Römer 7, 1-4 deutlicher gelehrt als die Tatsache, dass eine Frau nicht zwei Ehemänner zur gleichen Zeit haben kann. Der alte muss gehen, bevor der neue seinen Platz einnehmen kann. So ist es auch in der christlichen Erfahrung. Kein Mensch kann Christus oder seinen Samen haben, bevor der alte Ehemann und sein Same beseitigt sind. Erst dann geht Christus eine Ehe mit dem Gläubigen ein. Das ist richtig und entspricht dem Gesetz. Deshalb ist es gerecht.

Nachdem Paulus die Aufmerksamkeit auf die vertraute Situation gelenkt hat, die man von irdischen Ehen und ihren Gesetzen kennt, zieht er nun eine Parallele zu dem geistlichen Gegenstück.

»Also seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet durch den Leib Christi, so dass ihr einem andern angehört, nämlich dem, der von den Toten auferweckt ist, damit wir Gott Frucht bringen.« Römer 7,4.

Es ist zweifellos klar, wer der neue Ehemann ist; denn der, der von den Toten auferweckt wurde, kann niemand anders als Christus sein. Der Zweck dieser Ehe ist es, dass wir viel Frucht bringen. Ohne Heirat ist das unmöglich, denn solange Christus nicht verheiratet ist, wird er seinen Samen niemals geben. Er ist kein Hure oder Ehebrecher. Er ist der Herr, unsere Gerechtigkeit, der vollkommene Gesetzeshalter.

Nachdem die Ehe mit ihm geschlossen ist, folgt eine ganze Reihe von Ereignissen. Sind wir erst einmal mit ihm vereinigt, empfangen wir als nächstes seinen Samen, was durch den Dienst des Heiligen Geistes geschieht; er ist derjenige, der den Samen einpflanzt. Sobald der Same in den Boden — in diesem Fall in den menschlichen Körper — eingepflanzt ist, keimt er. Das neue Leben beginnt, und es folgt ein kräftiges Wachstum. Wie gut und wie schnell der Same wächst, hängt davon ab, wie er gepflegt und ernährt wird. Der Ehemann, Jesus Christus, möchte, dass seine Kinder widerstandsfähig, kräftig und gesund sind. Aus diesem Grund versorgt er sie nur mit der besten Nahrung, die er ihnen in Form des lebendigen, geschriebenen Wortes Gottes bereitstellt; gleichzeitig lässt er die Sonnenstrahlen seiner Liebe, verbunden mit den erfrischenden Schauern des Heiligen Geistes, täglich auf die Seele herabfallen.

Doch während der göttliche Ehemann vollkommen und angemessen für seine Familie sorgt, kann es durchaus sein, dass die Frau andere Dinge für den Nachwuchs aussucht. Satan bietet in Hülle und Fülle Alternativen an, und es bleibt der Mutter überlassen, zu wählen, welche Fürsorge sie dem Samen zukommen lassen will.

Man sollte meinen, dass der Gläubige genauso wie Christus darauf bedacht ist, dem neuen Leben nur das Beste zukommen zu lassen, doch leider muss man sagen, dass viele Christen in dieser Beziehung achtlos sind. Sie denken, die Kost des Teufels sei schmackhafter als die Nahrung Christi. So wählen sie das Minderwertige, obwohl sie vom Besten genießen könnten!

Im menschlichen Körper eingepflanzt, bringt der Same Christi natürlicherweise den Charakter des Vaters Jesus Christus hervor.

»Jesus sagte: >Seid vollkommen, so wie euer Vater vollkommen ist. < Matthäus 5,48. Wenn ihr Gottes Kinder seid, dann seid ihr Teilhaber seiner Natur, und es ist nichts anderes möglich, als dass ihr ihm ähnlich seid. Jedes Kind lebt durch das Leben seines Vaters. Wenn ihr Gottes Kinder seid, von seinem Geist gezeugt, lebt ihr durch das Leben Gottes. In Christus wohnt »die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig< (Kolosser 2,9), und es wird »auch das Leben Jesu offenbar ... an unserm sterblichen Fleisch<. 2. Korinther 4,11. Dieses Leben in euch wird denselben Charakter und dieselben Werke hervorbringen, wie es das in ihm tat. Auf diese Weise werdet ihr mit jeder Weisung seines Gesetzes in Einklang sein, denn »das Gesetz des Herrn ist vollkommen und erquickt die Seele. < Psalm 19,8. Durch Liebe wird die »Gerechtigkeit, vom Gesetz gefordert, in uns erfüllt. . . , die wir nun nicht nach dem Fleisch leben, sondern nach dem Geist. < Römer 8,4.« Thoughts jrom the Mount of Blessing 78 (vgl. Das bessere Leben 66).

Die Kinder, die sich aus dem Samen Christi entwickeln, tragen wunderbare Namen wie zum Beispiel Liebe, Freude, Friede und Demut. In Galater 5, Vers 22 und 23 werden sie als die Frucht des Heiligen Geistes bezeichnet. Das ist kein Widerspruch, denn sie sind die Frucht des Heiligen Geistes in dem Sinn, dass der Heilige Geist derjenige ist, der den Samen Christi für ihn eingepflanzt hat und der ihn auch ernährt.

»Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit; gegen all dies ist das Gesetz nicht.« Galater 5,22.23.

Kinder aber sind sehr aktive Geschöpfe. Sie sind gerne mit vielerlei Dingen beschäftigt. Dem natürlichen Gesetz entsprechend werden sie solche Dinge tun, die ihren Charakter widerspiegeln. Die Liebe wird also Liebestaten hervorbringen, die Freude freudige Taten und die Demut demütige Taten.

Jeder wahrhaft Gläubige sehnt sich danach, ein Leben zu führen, das mit tugendhaften Taten erfüllt ist; aber dies kann nicht dadurch erreicht werden, dass man sich auf das Hervorbringen gerechter Handlungen konzentriert. Solche Taten sind das Endergebnis einer Reihe von Entwicklungen. Nur wenn die vorbereitenden Bedingungen erfüllt sind, ist es möglich, das Ziel zu erreichen. Der erste Schritt ist die Ehe mit Christus, dem göttlichen Samenträger. An diesem Punkt muss man anfangen. Davor ist kein Wachstum möglich, da der Heiland seinen Samen niemals einpflanzen wird, solange er nicht verheiratet ist. Nur dort, wo diese Einpflanzung stattgefunden hat, werden die christusähnlichen Eigenschaften ins Leben gerufen, und allein aus diesen Eigenschaften können Taten der Liebe, der Freude, des Friedens, der Demut und der Keuschheit erwachsen. Die Ehe mit Christus ist also der erste lebenswichtige Schritt in dem ganzen Prozess. Wenn dieser Punkt erfüllt ist, folgt der Rest. Vorausgesetzt, die Frau tut ihren Teil, indem sie die göttliche Vorsorge zum kräftigen Wachstum und zur Entwicklung des Samens annimmt und anwendet, so kann das Leben ohne Probleme mit guten Taten gefüllt werden.

Die Eheschließung mit Christus scheint ein sehr einfacher Schritt zu sein. Wir wissen, dass er sich als Partner anbietet und sich sogar danach sehnt, in solch eine Beziehung mit uns zu treten. Wenn also der Gläubige dieselbe ernste Sehnsucht verspürt, sollte es keine Probleme geben. Wenn zwei junge Menschen gerne heiraten möchten, ist es üblich, dass sie mit diesem Plan vorangehen und ihr gemeinsames Leben beginnen.

Aber selbst, wenn beide Parteien sich wünschen, den Ehevertrag zu schließen, können dennoch große Schwierigkeiten im Wege stehen.

In der Veranschaulichung, die von Paulus benutzt wurde, besteht das Hindernis darin, dass die Frau bereits einen Ehemann hat. Der neue Mann wird nicht einmal daran denken, sie zu heiraten, solange die alte Vereinigung nicht durch den Tod beendet ist. So haben wir im geistlichen Bereich bereits einen Ehemann: Satan. Als der Teufel Adam und Eva dazu überredet hatte, sich mit ihm zu vereinigen, war er hoch erfreut, dass er die menschliche Familie als seine Braut betrachten konnte; denn nun hatte er das Mittel in der Hand, um sich zu vermehren, indem er seinen Samen in menschliche Körper einpflanzte.

Satan ist ein Engel, und als solcher hat er keinen Samen, durch den physisches Leben hervorgebracht und somit vermehrt werden könnte. Dennoch ist er ein Samenträger, wie die Schrift deutlich lehrt.

Gott, der nach der ersten Übertretung des Menschen im Garten Eden den Erlösungsplan ankündigte, sprach vor den Ohren Adams und Satans von dem Samen der Schlange.

»Da sprach Gott der Herr zur Schlange: Weil du solches getan hast, so seist du verflucht vor allem Vieh und vor allen Tieren des Feldes! Auf deinem Bauch sollst du kriechen und Erde essen dein Leben lang! Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; derselbe soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.« l.Mose 3,14.15 (Schlachter-Übersetzung).

Damit wird bestätigt, dass Satan ein Samenträger ist, obwohl der Same, den er trägt und einpflanzt, geistlich und nicht physisch ist. Alle Gesetze, die das Samentragen betreffen, sind auf Satan anzuwenden. Das bedeutet, dass jeder, der den Samen Satans in sich eingepflanzt bekommt, dadurch sein böses Leben und seine Charaktereigenschaften empfängt. Christus erkannte, dass hierin das Problem der Juden bestand, die ihn bekämpften. Er sah, dass Satan ihr Vater war und dass all das Böse in ihnen nichts anderes als Früchte des Teufels waren. Er sagte ihnen:

»Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er Lügen redet, so spricht er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.« Johannes 8,44.

Als Christus sagte, dass sie Kinder Satans seien, sprach er von einem buchstäblichen Zustand, auch wenn er nur den geistlichen Bereich meinte. Satan, der aufgrund der Sünde Adams in Eden eine Ehe mit der menschlichen Familie geschlossen hatte, hatte seinen Samen in die Juden eingepflanzt. Dieser Same war aufgegangen, um eine starke Pflanze des Übels hervorzubringen, die alle bösen Früchte der Verführung und des Mordes trug. Christus bezeichnete die Juden als Satans Kinder, weil er sah, dass sich in den Kindern das fortgepflanzt hatte, was im Vater war, und zwar durch die Gesetze der Sameneinpflanzung und Vermehrung. Er zog keineswegs einen physischen Vergleich. Die Ähnlichkeit bestand nur im geistlichen Bereich.

Auch in dem Gleichnis vom Weizen und Unkraut sprach Jesus von den Kindern des Bösen.

»Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reichs. Das Unkraut sind die Kinder des Bösen.« Matthäus 13,38.

Satan pflanzt sich in der menschlichen Familie durch den Samengrundsatz fort. Durch nichts anderes kann er es tun, denn es ist ein Gesetz, dass in dieser Welt alles Leben, sei es gut oder böse, mit einem Samen beginnt. Als Gott diesen Grundsatz auf der Erde festlegte, erkannte Satan sofort, wie er daraus einen Vorteil für seine Sache ziehen konnte. Es müsste ihm nur gelingen, eine Ehe zwischen sich und der menschlichen Familie zu gründen. Es war eine Situation, in der es um alles oder nichts ging. Wenn er unsere ersten Eltern nicht von Jesus, ihrem wahren Ehemann, wegziehen könnte, dann wäre er für immer unfähig, sich zu vermehren. Aber wenn er Erfolg hätte, könnte er so viele Kinder haben, wie physisch geboren würden. Jedes Kind wäre für ihn eine Braut, in die er seinen Samen einpflanzen könnte, um dadurch seinen bösen Charakter zu vermehren — allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt, wo dieser Mensch durch die Macht des Evangeliums erlöst würde.

So wie mit Christus musste auch mit Satan die Ehe zuerst geschlossen werden, bevor der Same eingepflanzt werden und das Wachstum des Lebens beginnen konnte. In beiden Vereinigungen gelten dieselben Gesetze. Der einzige Unterschied besteht darin, dass wir keine Wahl haben, wenn es um den Bund mit Satan geht. Diese Wahl wurde von Adam in Eden getroffen, und jeder von uns ist in die Familie Satans hineingeboren. Ob wir wollen oder nicht, wir kommen in diese Welt und sind bereits mit dem Teufel vereinigt. Doch wird uns aus Gnade die Gelegenheit gegeben, zu wählen, ob wir aus dieser Knechtschaft befreit und durch die Ehe mit Christus und die Wiedergeburt in die Familie Christi und seines Vaters aufgenommen werden wollen.

Natürlich tragen die Kinder Satans nicht solche schönen Namen wie Liebe und Demut. Sie heißen Hass, Stolz, Elend, Grausamkeit usw. Auch sie sind sehr aktive Kinder. Tatsächlich muss sogar zugegeben werden, dass die bösen Kinder noch aktiver sind als die guten. Zwischen den Kindern dieser Erde gibt es große Unterschiede im Verhalten, und es ist eine traurige Tatsache, dass Kinder um so aktiver sind, je schlechter ihr Verhalten ist. Sie neigen in keiner Weise dazu, irgendeiner Autorität zu gehorchen, und somit tun sie das, was ihnen gerade gefällt. Je mehr die verzweifelte Mutter versucht, die Kontrolle über sie zu erlangen, um so rebellischer werden sie.

Niemand, der sich irgendwie danach sehnt, Gott zu dienen, wünscht sich die bösen Eigenschaften dieser satanischen Kinder. Doch es ist offensichtlich, dass man von diesem Verhalten nicht frei wird, wenn man einfach nur versucht, die Kinder unter Kontrolle zu halten. Die fruchtlosen Bemühungen irdischer Mütter, ihre ungehorsamen Kinder zu lenken, bieten eine hervorragende Veranschaulichung dafür. Diese Veranschaulichung sollte ausreichen, um jeden davon abzuhalten, das gleiche im geistlichen Bereich zu versuchen. Es kann einfach keinen Erfolg haben. Die Wurzel des Problems ist die Ehe mit Satan. Diese muss zuerst vollständig aufgelöst werden, bevor man die Ehe mit Christus schließen kann, um seinen Samen zu erhalten, seine Kinder hervorzubringen und ein Leben zu führen, das mit den guten Früchten des Glaubens und der Gerechtigkeit erfüllt ist.

Es soll jedoch betont werden, dass keine Möglichkeit für eine Ehe mit Christus besteht, solange der alte Ehemann und seine Kinder nicht weggenommen sind. Christus wird seinen Samen niemals geben, solange er nicht verheiratet ist, und er wird niemals eine Frau heiraten, die bereits einen Ehemann hat. Das grundlegende Problem besteht also darin, den alten Ehemann loszuwerden. Daraus erhebt sich die natürliche Frage: Wie kann dies geschehen?

Gewiss kann man von Satan keine Zusammenarbeit erwarten, denn das Letzte, was er sich wünscht, ist ein Verlust der Möglichkeit, seinen bösen Charakter fortzupflanzen und zu entwickeln. Deshalb wird er sich so fest wie möglich an uns hängen und wird uns auch nach einer Aufforderung nicht verlassen. Auch können wir ihn nicht mit Gewalt hinausstoßen, denn er hat wesentlich mehr Kraft, als wir jemals haben können. Wir können aber auch nicht geduldig darauf warten, dass wir ihn überleben, denn es ist eine traurige Tatsache, dass er noch lange weiterleben wird, nachdem wir schon gestorben sind. Adam zum Beispiel ist schon seit fünftausend Jahren tot, und der Teufel lebt immer noch.

Es hat den Anschein, als gäbe es keine Lösung für dieses Problem. Aber es gibt eine Lösung. Satan ist ein verurteilter Verbrecher. Das Todesurteil ruht auf ihm und seinen Kindern. Das gebrochene Gesetz fordert sein Leben. Dieses Gesetz klopft an die Türen unserer Herzen und fordert die Bestrafung des Übeltäters. Wir sind an seinen Verbrechen mitschuldig geworden, indem wir ihm vor der Rache des Gesetzes Zuflucht gewährt haben. Je länger wir zögern, die Tür zu öffnen und den Feind in die Hände der Gerechtigkeit auszuliefern, um so schuldiger werden wir. Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir fleißig bestrebt, die Kinder in einen Zustand des Gehorsams zu zwingen, den Gott, wie wir hoffnungsvoll dachten, annehmen könnte. Dies ist eine fruchtlose und verkehrte Bemühung, die unverzüglich beendet werden muss.

Die Tür des Herzens muss geöffnet werden, so dass das Gesetz die bösen Nachkommen Satans herausnehmen und eine vollständige Scheidung von dem alten Ehemann bewirken kann. Durch die mächtige Kraft Gottes wird das, was wir dem gebrochenen Gesetz übergeben haben, bis zum Tag der endgültigen Versöhnung im Heiligtum verwahrt. Dann wird es uns entweder zurückgegeben, oder es wird dem gebrochenen Gesetz zur endgültigen Hinrichtung überlassen.

Sind der alte Ehemann und seine Kinder gegangen, dann sind alle Hindernisse für eine Ehe mit Christus beseitigt. Sein Same kann durch den wunderbaren Dienst des Heiligen Geistes in das Herz eingepflanzt werden, woraufhin sofort die Entfaltung des neuen Lebens beginnt, das unsere Tage mit guten Taten füllen wird.

Nur so wird Christus in uns Gestalt gewinnen. Sein persönlicher Same muss uns durch den Heiligen Geist eingepflanzt werden, nachdem der Erstgeborene, der Nachkomme Satans, herausgenommen ist. Um das neue Leben zu ernähren, zu stärken und zu entwickeln, muss der Gläubige es ständig mit dem Samen versorgen, der im Wort Gottes enthalten ist.

Obwohl der Körper, in den das neue Leben eingepflanzt ist, sündig, sterblich und unheilig ist, ist der Same Christi unbefleckt, rein und sündlos. Diese einfache und wunderbare Wahrheit wird durch das Heiligtum veranschaulicht. Hier wohnte die sündlose Gegenwart Gottes innerhalb der Grenzen eines Gebäudes, das aus irdischen Materialien hergestellt war, auf denen der tödliche Fluch der Sünde und des Todes lastete.

Sobald dieses Wunder in dem Gläubigen bewirkt ist, hat er buchstäblich Christus, die Hoffnung der Herrlichkeit, in sich — und ohne das gibt es keine Aussicht auf ewiges Leben.



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